Viele der überlieferten Regeln, wie man sich auf einem Friedhof verhält, sind längst überholt. Heutzutage nimmt niemand mehr Anstoß daran, wenn junge Familien mit einem Kinderwagen über den Friedhof laufen und auch schwangere Frauen dürfen längst an diesen Ort der Trauer kommen, ohne schief angeschaut zu werden.
Dennoch gibt es auf dem Friedhof, der immer noch ein Ort der Stille ist, ein paar Verhaltensregeln, die, wenn sie eingehalten werden, es allen leichter machen. Prinzipiell gilt: erlaubt ist, was Trauernde nicht stört. Die ruhige und besinnliche Atmosphäre soll aufrecht erhalten bleiben.
Friedhofsbesucher suchen in aller Regel Ruhe und möchten ihren Verstorbenen besuchen und an ihn denken. Aus Respekt vor dieser Situation halten sich die meisten Besucher an folgende üblichen Regeln:

  • Das Tragen von Sport- oder Badebekleidung auf dem Friedhof ist nicht angebracht.
  • Wenn man mit dem Fahrrad auf den Friedhof kommt, steigt man am Tor ab und geht zu Fuß weiter.
  • Lautes Lachen oder Schreien ist ungebracht, ein ruhiger Gesprächston ist für alle angenehmer.
  • Kinder lässt man nicht unbeaufsichtigt herumtoben, sondern man kann ihnen hier Respekt vor der Trauer und den Trauernden vermitteln.
  • Wenn man jemandem begegnet, der sich störend verhält, darf man ihn getrost freundlich, aber klar darauf ansprechen.
  • Begegnet man während seines Friedhofsbesuches einem Trauerzug, muss man nicht die Flucht ergreifen, aber es ist angebracht, die Trauergesellschaft mit gesenktem Blick vorüberziehen zu lassen und die Trauernden nicht direkt anzuschauen, denn das wird als unangenehm empfunden.
  • Auch das Queren des Weges des Trauerzuges ist unangebracht.
  • Wer gerade ein Grab pflegt, während in Sicht- und Hörweite beigesetzt wird, sollte möglichst darauf achten, geräuscharm zu arbeiten.
  • Laute Gespräche sowie das lautstarke Füllen der Gießkannen wird als störend empfunden.